Steuern GmbH: Wie wird eine GmbH besteuert? Welche Steuern fallen an?

Wie wird eine GmbH besteuert? Welche Steuern muss die GmbH zahlen? Wann beginnt die Steuerpflicht? Welche steuerlichen Pflichten gibt es?

Wie wird die GmbH laufend besteuert? Wie hoch sind die Ertrragssteuern?

Die maßgeblichen Regeln zur Besteuerung einer GmbH sind in einer Vielzahl von Gesetzen enthalten.

Insbesondere sind die Regelungen im Körperschaftsteuer-, Einkommensteuer-, Gewerbesteuer und weiteren Verkehrsgesetzen zu finden.

Die Ertragssteuern betreffen die Körperschaftsteuer, die Einkommensteuer und die Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuer fliesst der Gemeinde zu und ist von der Höhe abhängig von dem individuell je nach Gemeinde vergebenen Hebesatz, die Körperschaftsteuer erfasst die GmbH als Ganzes.

Neben den genannten Ertragssteuern fallen für Lieferungen und sonstige Leistungen Umsatzsteuern in Höhe von 19% bzw. 7% an.

Wann beginnt die Steuerpflicht einer GmbH? Wann endet die Steuerpflicht?

Wann beginnt die Steuerpflicht der GmbH?

Wie schon in anderen Beiträgen beschrieben ist die GmbH (siehe auch Vorgründungsgesellschaft, Vor-GmbH) im Rahmen der Gründung als solches mit der Eintragung ins Handelsregister vollendet und ab dem Zeitpunkt gesellschaftsrechtlich entstanden.

Jedoch ist zu erwähnen, dass – sofern die GmbH nach notarieller Errichtung und vor Eintragung – als Vorgesellschaft wirtschaftlich in Erscheinung tritt, diese mit der GmbH bei der Besteuerung als Einheit zu sehen ist und entsprechend als Ganzes besteuert wird.

Hieraus folgt logischerweise, dass die Vorgründungsgesellschaft nach Errichtung des Gesellschaftsvertrags bei Rechtsgeschäften kein steuerlicher Teil der späteren GmbH ist sondern in der Regel als Mitunternehmerschaft besteuert wird.

Wann endet die Steuerpflicht der GmbH?

Von der zivilrechtlichen Seite her endet die GmbH mit der Löschung im Handelsregister, die Besteuerung endet jedoch nicht mit der Löschung, sondern besteht fort, sofern sie noch Vermögen besitzt, steuerliche Pflichten hat oder in einem Rechtsbehelfsverfahren beteiligt ist.

Wann ist eine GmbH unbeschränkt und wann beschränkt steuerpflichtig?

Wann ist eine GmbH unbeschränkt steuerpflichtig?

Unbeschränkt steuerpflichtig ist die GmbH, sofern sie ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz im Inland hat (§ 1 KStG):

(1) Unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtig sind die folgenden Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen, die ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz im Inland haben:
1. Kapitalgesellschaften (insbesondere Europäische Gesellschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung);
2. Genossenschaften einschließlich der Europäischen Genossenschaften;
3. Versicherungs- und Pensionsfondsvereine auf Gegenseitigkeit;
4. sonstige juristische Personen des privaten Rechts;
5. nichtrechtsfähige Vereine, Anstalten, Stiftungen und andere Zweckvermögen des privaten Rechts;
6. Betriebe gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts.
(2) Die unbeschränkte Körperschaftsteuerpflicht erstreckt sich auf sämtliche Einkünfte.
(3) Zum Inland im Sinne dieses Gesetzes gehört auch der der Bundesrepublik Deutschland zustehende Anteil
1. an der ausschließlichen Wirtschaftszone, soweit dort

a) die lebenden und nicht lebenden natürlichen Ressourcen der Gewässer über dem Meeresboden, des Meeresbodens und seines Untergrunds erforscht, ausgebeutet, erhalten oder bewirtschaftet werden,
b) andere Tätigkeiten zur wirtschaftlichen Erforschung oder Ausbeutung der ausschließlichen Wirtschaftszone ausgeübt werden, wie beispielsweise die Energieerzeugung aus Wasser, Strömung und Wind oder
c) künstliche Inseln errichtet oder genutzt werden und Anlagen und Bauwerke für die in den Buchstaben a und b genannten Zwecke errichtet oder genutzt werden, und
2. am Festlandsockel, soweit dort
a) dessen natürliche Ressourcen erforscht oder ausgebeutet werden; natürliche Ressourcen in diesem Sinne sind die mineralischen und sonstigen nicht lebenden Ressourcen des Meeresbodens und seines Untergrunds sowie die zu den sesshaften Arten gehörenden Lebewesen, die im nutzbaren Stadium entweder unbeweglich auf oder unter dem Meeresboden verbleiben oder sich nur in ständigem körperlichen Kontakt mit dem Meeresboden oder seinem Untergrund fortbewegen können; oder
b) künstliche Inseln errichtet oder genutzt werden und Anlagen und Bauwerke für die in Buchstabe a genannten Zwecke errichtet oder genutzt werden.

Dabei ist ausreichend, sofern eines der beiden Kriterien vorliegt.
Der Umfang der Besteuerung erstreckt sich grundsätzlich auf alle in- und ausländischen Einkünfte und die aufgrund des Außensteuergesetzes im Inland zu versteuern sind. Allerdings wird diese Prinzip von den mit diversen Staaten abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen  eingeschränkt.

Wann ist eine GmbH beschränkt steuerpflichtig? Welches Einkommen wird dann versteuert?

Sofern die GmbH weder ihren Sitz noch ihre Geschäftsleitung im Inland hat, ist sie nicht mit ihrem gesamten Einkommen, sondern nur mit den inländischen Einkünften i.S.d. § 49 EStG steuerpflichtig.

Inländische Einkünfte sind insbesondere folgende:

1. Einkünfte aus einer im Inland betriebenen Land- und Forstwirtschaft (§§ 13, 14)
2. Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§§ 15 bis 17),
3. Einkünfte aus selbständiger Arbeit (§ 18), die im Inland ausgeübt oder verwertet wird oder worden ist, oder für die im Inland eine feste Einrichtung oder eine Betriebsstätte unterhalten wird;
4. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 19),
5. Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des
6. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (§ 21), soweit sie nicht zu den Einkünften im Sinne der Nummern 1 bis 5 gehören, wenn das unbewegliche Vermögen, die Sachinbegriffe oder Rechte im Inland belegen oder in ein inländisches öffentliches Buch oder Register eingetragen sind oder in einer inländischen Betriebsstätte oder in einer anderen Einrichtung verwertet werden;
7. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a, die von den inländischen gesetzlichen Rentenversicherungsträgern, der inländischen landwirtschaftlichen Alterskasse, den inländischen berufsständischen Versorgungseinrichtungen, den inländischen Versicherungsunternehmen oder sonstigen inländischen Zahlstellen gewährt werden; dies gilt entsprechend für Leibrenten und andere Leistungen ausländischer Zahlstellen, wenn die Beiträge, die den Leistungen zugrunde liegen, nach § 10 Absatz 1 Nummer 2 ganz oder teilweise bei der Ermittlung der Sonderausgaben berücksichtigt wurden;

Dabei kommt es wesentlich darauf an, ob eine Betriebsstätte im Inland vorliegt.

Wie hoch ist die Steuerbelastung bzw. die Steuerquote einer GmbH in Frankfurt? Beispielrechnung

Die Steuerbelastung der GmbH in Frankfurt lässt sich wie folgt berechnen:

Steuersatz
Körperschaftsteuer 15,000%
Solidaritätszuschlag auf Körperschaftsteuer 5,500%
Körperschaftsteuer und Soli 15,825%
Gewerbesteuer bei Hebesatz 460 % 16,100%
Steuerbelastung der GmbH 31,925%

Dies wiederum bedeutet, dass bei einem Gewinn von TEUR 100 die GmbH Ertragssteuern von TEUR 46,9 bezahlen muss.

Was sind die steuerlichen Mitwirkungspflichten der GmbH Geschäftsführer?

Grundsatz jeder Steuererklärung und Besteuerung ist die handelsrechtliche Buchführungspflicht, die spätestens mit der Eintragung ins Handelsregister beginnt.

Dabei trifft diese Verpflichtung die Geschäftsführer, die sich hierzu fachlich geeigneter Personen wie Steuerberater bedienen können.

Die GmbH muss durch ihre Geschäftsführer dem zuständigen Finanzamt und der Gemeinde innerhalb eines Monats die notwendigen Informationen zur Verfügung stellen.

Neben der Pflichten der Buchführung und der steuerlichen Anmeldung müssen die Geschäftsführer die jährlichen Steuererklärungen abgeben. Diese beinhalten die Gewerbesteuer, die Körperschaftsteuer und die Umsatzsteuer. Monatlich müssen ebenso die Umsatzsteuervoranmeldungen abgegeben werden.

Über die Deklaration der Steuern unterliegt die GmbH einer Aufklärungs- und Auskunftspflicht gegenüber dem Finanzamt und ist für die Einbehaltung und Abführung der Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge verpflichtet.