Businessplan: Wie ist dieser aufgebaut, was ist zu beachten?

Warum benötige ich einen Businessplan bei einer Existenzgründung und wie ist dieser aufgebaut?

Businessplan bei einer Existenzgründung eines Start-up

Es gibt wenige Menschen, die vor dem Start nicht gezweifelt haben oder Angst vor der Existenzgründung bzw. dem businessplan hatten. Das ist normal und sogar förderlich. Denn vorschnelle Schritte können die Zukunft gefährden. Vor dem eigentlichen Start in die Selbstständigkeit braucht man daher ein gutes Gefühl. Und das bekommt man nur, wenn man sich intensiv mit seiner geplanten Unternehmensgründung auseinandersetzt.

Das gute Gefühl baut auf einem soliden Fundament und einer Struktur für künftiges Wirtschaften auf: dem Businessplan

Ein Businessplan ist dabei nicht allein für das durchdachte und planmäßige Vorgehen der Gründer wichtig. Er ist auch eine entscheidende Unterlage für das Gespräch mit Banken, Anlegern und Investoren, um einen Kredit zu beantragen und/oder Kapitalbeteiligungen einzuwerben. Ein schriftlicher und sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan soll Geldgeber davon überzeugen, dass das Vorhaben auf festen Füßen steht. Dazu muss er sowohl die Chancen als auch die Risiken klar und deutlich aufzeigen. Ein „runder“ Businessplan soll dem Kredit- oder Beteiligungsgeber die Gewissheit verschaffen, dass er sein Geld zurückerhalten wird (plus Zinsen oder Gewinn).

Der Businessplan sollte somit alle Facetten der Unternehmensgründung beleuchten und mit Hilfe einer Finanzplanung die Wirtschaftlichkeit sowie den Finanzierungsbedarf analysieren. Wenn Sie nach der Businessplan-Erstellung ein gutes Gefühl haben, kalkulieren Sie das Risiko und starten Sie mit Hilfe von STEUBA – Ihrem Steuerberater aus Frankfurt – durch.

Aufbau eines Businessplans für die Existenzgründung bzw. das start-up

Die Zusammenfassung des businessplan – keyfacts für den Leser

Die Zusammenfassung sollte bei den Lesern erstens Interesse wecken. Dafür muss sie zweitens alle wichtigen Informationen kurz und verständlich anbieten. Sie ist also nicht eine allgemeine Einführung, sondern enthält die „big points“, also alle wichtigen Argumente für den Erfolg der Gründung.

Die Zusammenfassung enthält Kurzinformationen zu

  • Ihnen, der Person des Gründers
  • Ihrer Geschäftsidee, den Produkten oder Dienstleistungen
  • Dem USP, was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Unternehmung
  • Wie sieht der Markt aus? Welche Chancen und Risiken gibt es, wer sind die Konkurrenten?
  • Wie sieht der Vertrieb aus? Wie wollen Sie Kunden gewinnen? Gibt es schon Marketingideen?
  • Welche Rechtsform soll Ihre Unternehmung tragen?
  • Wie hoch ist der Kapitalbedarf und wie wird dieser finanziert?
  • Und nicht zuletzt: Wann soll es losgehen? Wann verwirklichen Sie Ihren Traum?

Denken Sie daran die Zusammenfassung am Ende zu schreiben, so dass diese konsistent mit dem restlichen Teil ist.

Businessplan – Die Person des Gründers

Wer sind Sie und warum sollten gerade Sie gefördert werden?

Wer auch immer Sie unterstützen soll, muss erkennen, dass Sie voll und ganz hinter Ihrer Gründungsidee stehen. Es ist kein überzeugendes Gründungsmotiv, „nichts Besseres vorzuhaben“ und ggf. wieder aufzuhören, wenn’s nicht läuft. Dazu kommt: Die Selbständigkeit ist nicht für jeden der richtige berufliche Weg. Sie müssen von dem, was Sie tun wollen, etwas verstehen.

Businessplan – Ihre Produkte und Dienstleistungen

Was genau wollen Sie Ihren Kunden eigentlich anbieten? Es muss Ihnen hier gelingen, einem Nicht-Fachmann Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung „schmackhaft“ zu machen. Dazu gehören vor allem auch Informationen darüber, was Sie im Vergleich zu gleichen oder ähnlichen Angeboten Besonderes anzubieten haben (Zusatznutzen).

Ihr Angebot muss einen ganz bestimmten Nutzen für Ihre Kunden haben. Beschreiben Sie, wie Sie Ihr Angebot auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden abstimmen. Welchen Service bieten Sie? Gehen Sie dabei besonders auch darauf ein, warum Sie im Vergleich mit den Angeboten anderer Anbieter „die Nase vorn haben“ (Alleinstellungsmerkmale).

Beschreiben Sie hier sowohl Ihre kurzfristigen als auch langfristigen Unternehmensziele. Vor allem bei aufwändigen Produkten ist es notwendig, dabei die einzelnen Produktionsschritte zu erläutern. Was wird z. B. im Unternehmen selbst, was außerhalb bearbeitet?

Businessplan – Der Markt und die Konkurrenz

Recherchieren Sie, wie sich Ihre Branche entwickelt. Kann man hier tatsächlich „Geld verdienen“? Fragen Sie bei Banken und Sparkassen nach aktuellen Branchenuntersuchungen. Telefonieren Sie – wenn möglich – mit anderen Unternehmen Ihrer Branche. Stellen Sie dann dar, wie sich Ihr Unternehmen im Vergleich dazu nach ihrer Einschätzung entwickeln wird.

Der Schlüssel zum Erfolg ist der zufriedene „König Kunde“. Kunden aber greifen nur auf Angebote zurück, die für sie einen Nutzen haben. Welche Bedürfnisse und Wünsche haben Ihre Kunden? Um welche Kundengruppe geht es eigentlich: Geschlecht, Alter, Einkaufsverhalten, Privatkunden, Geschäftskunden? Welche finanziellen Möglichkeiten (Kaufkraft) haben Ihre Kunden?

Wenn der Markt, in den Sie hineinwollen, profitabel ist, gibt es immer jemanden, der dort bereits aktiv ist oder sein wird. Das heißt, Sie werden Konkurrenten haben, gegen die Sie sich behaupten müssen. Daher sollte Ihr Businessplan Ihre wichtigsten Konkurrenten, deren Angebote und die Preise dafür aufführen, zudem Informationen darüber, welchen Umsatz und Marktanteil diese haben.

Der Erfolg Ihres Unternehmens hängt auch von der Wahl des richtigen Standorts ab. Ein Standort ist für Unternehmen mit Ladenlokal oder Betriebsstätte in der Regel dann gut, wenn hier möglichst viele Kunden und womöglich auch einige Konkurrenten anzutreffen sind. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt man, nicht zuletzt deswegen, weil auch Konkurrenten Kunden mit dem gleichen Kaufinteresse anlocken.

Businessplan – Marketing und Gewinnung von Kunden

Die vier wichtigsten Fragen, die ein Businessplan zum Marketing beantworten muss, sind: Welchen Nutzen hat Ihr Angebot, also Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung, für den Kunden? Zu welchem Preis sollen Produkt oder Dienstleistung angeboten werden? Wie kommt das Produkt zum Kunden? Wie erfahren die Kunden von diesem Produkt bzw. dieser Dienstleistung?

Planen Sie diesen Gründungsweg sorgfältig, damit die Anlaufdauer und die anfallenden Kosten nicht außer Kontrolle geraten. Das gilt vor allem für innovative und technologieorientierte Gründer, die die Entwicklung und Vermarktung ihres Produktes über Beteiligungskapital finanzieren.

Erfolg steht und fällt damit, ob Sie Ihr Angebot verkaufen können. Das hängt vor allem vom Preis ab. Welchen Preis Sie verlangen können und müssen, hängt einerseits davon ab, wie viel Ihre Kunden für den Nutzen Ihres Angebots bezahlen würden, andererseits davon, ob dieser Preis die anfallenden Kosten deckt.

Sie müssen ein schlüssiges Vertriebskonzept erstellen, das zum Produkt passt. In Frage kommt zum einen ein Direktvertrieb (bei wenigen Waren), bei dem die Ware direkt vom Hersteller an den Endkunden verkauft wird (z. B. über das Internet). Oder ein indirekter Vertrieb (bei Massenartikeln), bei dem die Ware z. B. erst an den Einzel- oder Großhandel geht.

Businessplan – Wie ist Ihr Unternehmen strukturiert, wie ist die Organisation und welche Mitarbeiter kommen in Frage?

Bei erfolgreichen Gründungen gibt es klare Zuständigkeiten für die Produkt- bzw. Leistungsplanung, die Umsetzung, Kundenkontakte/Vertrieb und die Zahlen. Legen Sie frühzeitig fest: Wer macht was?

Die wenigsten Gründer können die Arbeit im Unternehmen allein bewältigen. Ein gewisser Umsatz ist unerlässlich, um die Kosten zu decken. Umgekehrt führt die Beschäftigung von Mitarbeitern zu erheblichen Kosten. Hier müssen Sie gerade in der Startphase die richtige Balance finden. Denken Sie bei Ihrer Mitarbeiterplanung aber auch über den Start hinaus: Nur diejenigen Unternehmen werden sich dauerhaft einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen, die über qualifiziertes und motiviertes Personal verfügen.

Businessplan – Was ist die beste Rechtsform für Ihr start-up?

Die Wahl einer bestimmten Rechtsform leitet sich zum einen aus der Zusammensetzung der Führungsmannschaft ab. Von ihr hängt ab, wie viel Einfluss man als Gründer in seinem Unternehmen hat. Zum anderen entscheidet sie darüber, wie die Haftung geregelt ist. Wie viele Personen sollen Verantwortung übernehmen? Wie viele Personen wollen Einfluss auf die Planungen des Unternehmens nehmen? Wollen Sie die Haftung beschränken?

Businessplan – Chancen und Risiken Ihrer Existenzgründung

Wie genau sich Ihr Unternehmen entwickeln wird, können Sie nicht exakt vorhersagen. Möglicherweise verändern sich die Marktbedingungen oder die Nachfrage nach Ihrem Angebot. Daher sollten Sie verschiedene Chancen- und Risiken-Szenarien durchspielen und dabei deutlich machen, wie sich diese auf Ihr Unternehmen auswirken würden.

Machen Sie Worst-Case- und Best-Case-Betrachtungen: Welches sind die drei größten Chancen, die die weitere Entwicklung des Unternehmens positiv beeinflussen könnten? Welches sind die drei größten Risiken oder Probleme, die eine positive Entwicklung des Unternehmens behindern könnten?

Businessplan – Wie hoch ist der Kapitalbedarf und wie kann ich diesen aufbringen?

Das Herzstück eines Businessplans ist daher die Planung rund um die Finanzen. Die vier wichtigsten Fragen, die ein Businessplan zum Thema Finanzierung beantworten muss, sind: Wie hoch ist der Kapitalbedarf für die Gründung? Aus welchen Geldquellen soll dieser Kapitalbedarf finanziert werden? Welche Einnahmen und Ausgaben stehen in den nächsten drei Jahren an? Wie hoch ist die verbleibende Liquidität? Wie hoch ist schätzungsweise die Rentabilität, also der Gewinn, in den nächsten drei Jahren?

Der Kapitalbedarfsplan zeigt, wie viel Eigen- und Fremdkapital Sie für welche Posten brauchen. Er sollte mindestens sechs Monate umfassen.

In Ihrem Kapitalbedarfsplan haben Sie ausgerechnet, wie viel Kapital Sie für Ihre Gründung und die Anlaufphase benötigen. In Ihrem Finanzierungsplan halten Sie fest, wie Sie die benötigte Summe finanzieren werden. Die Gründungsfinanzierung muss so „gestrickt“ sein, dass sie Ihren kompletten Kapitalbedarf abdeckt und am besten noch einen Puffer für Unvorhergesehenes enthält.

Mit einer Liquiditätsvorschau können Sie die voraussichtliche Zahlungsfähigkeit für einen bestimmten Zeitraum belegen. Sie sollte mindestens 12, besser noch 24 Monate umfassen.

Bei der Rentabilitätsvorschau stellen Sie den zu erwartenden Umsatz den zu erwartenden Kosten gegenüber. Werden Sie mit Ihrer beruflichen Selbständigkeit so viel verdienen, dass alle laufenden betrieblichen und privaten Kosten gedeckt sind und womöglich noch ein Gewinn erzielt wird? Rentabel ist ein Gründungsvorhaben dann, wenn die Umsätze des jungen Unternehmens so hoch sind, dass alle betrieblichen Kosten gedeckt sind und darüber hinaus ein akzeptabler Gewinn erzielt wird.

Siehe zu den Informationen auch die hilfreichen Seiten des BMWIDer Inhalt des Artikels ist nach bestem Wissen und Kenntnisstand erstellt worden. Die Komplexität und der ständige Wandel der Rechtsmaterie machen es notwendig, Haftung und Gewähr auszuschließen. Das Rundschreiben ersetzt nicht die individuelle persönliche Beratung.