Steuersätze in Deutschland: Was sind die Steuersätze inkl. Höchststeuersatz?

Was sind die Einkommensteuersätze? Was ist der Eingangssteuersatz, was ist der Spitzensteuersatz?

Was ist die Einkommensteuer? Wer und was wird besteuert?

Die Einkommensteuerpflicht – entsprechend sieht die Systematik anderer Steuergesetze aus – ist in § 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG) geregelt. Danach ist unbeschränkt einkommensteuerpflichtig, wer in Deutschland einen Wohnsitz hat. Die Staatsangehörigkeit ist insofern ohne Bedeutung. Beschränkt einkommensteuerpflichtig ist, wer zwar keinen Wohnsitz in Deutschland hat, aber bestimmte Einkünfte in Deutschland erzielt. Folglich entgeht der deutschen Steuerpflicht nur, wer keinen Wohnsitz in Deutschland hat und keine Einkünfte in Deutschland erzielt.

Neben der Steuerpflicht knüpft das Einkommensteuergesetz an bestimmten Einkunftsarten an (§ 2 EStG). Die Kenntnis dieser Einkunftsarten wird in allen kaufmännischen Berufsausbildungsgängen verlangt. Im einzelnen handelt es sich um folgende Einkunftsarten:

  1. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
  2. Einkünfte aus Gewerbebetrieb
  3. Einkünfte aus selbständiger Arbeit
  4. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
  5. Einkünfte aus Kapitalvermögen
  6. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
  7. sonstige Einkünfte

Was sind die Steuersätze der Einkommensteuer?

Der Steuersatz der Einkommensteuer ergibt sich wie folgt:

Zeitraum Grundfreibetrag Eingangssteuersatz Spitzensteuersatz
2017 8820 14% 42% bzw. 45%
2018 9000 14% 42% bzw. 45%

 

Der Grundfreibetrag dient der Absicherung des Existenzminimums. So wird ein zu versteuerndes Einkommen bis zum Grundfreibetrag keiner Einkommensteuer unterworfen. Überschreitet das zu versteuernde Einkommen den Grundfreibetrag, ist Einkommensteuer zu zahlen.

Der Eingangssteuersatz ist der niedrigste Steuersatz, der nach Überschreiten des so genannten Grundfreibetrags, also des nicht zu versteuernden Einkommens, angelegt wird.

Ab einem jährlichen zu versteuernden Einkommen von 54.950 Euro greift der Spitzensteuersatz. Dies bedeutet, dass jeder Euro, der über dieser Grenze liegt, mit einem Steuersatz von 42% versteuert wird. Für Ehepaare gilt der doppelte Wert; die Grenze liegt hier entsprechend bei 109.900 Euro.

Was ist der Solidaritätszuschlag? Wie hoch ist der Steuersatz? Auf welcher Basis berechnet sich dieser?

Was ist der Solidaritätszuschlag bzw. Soli?

Der Solidaritätszuschlag ist eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer und zur Körperschaftsteuer, die in Art. 106 des Grundgesetzes geregelt ist. Der Solidaritätszuschlag wurde eingeführt, um die Kosten der Wiedervereinigung zu finanzieren.

Wie hoch ist der Steuersatz des Solidaritätszuschlags?

Der Solidaritätszuschlag wird als Ergänzungsabgage mit einem Steuersatz in Höhe von 5,5 Prozent der Einkommensteuer und Körperschaftssteuer erhoben. Neben der Einkommen- und Körperschaftsteuer wird der Soli auf Lohnsteuer, Kapitalertrag- und Zinsabschlagsteuer erhoben.

Was ist die Kirchensteuer? Was sind die Steuersätze der Kirchensteuer? Gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern?

Was ist die Kirchensteuer? Wer muss Kirchensteuer zahlen?

Die Kirchensteuerpflicht trifft jeden Steuerpflichtigen, der sich bewusst zur Kirche bekannt hat. Allein aufgrund der Geburt entsteht keine Kirchensteuerpflicht.

Bemessungsgrundlage für den Steuersatz ist nach § 51a EStG die tarifliche Einkommensteuer nach Berücksichtigung der Kinderfreibeträge und nach dem Halbeinkünfteverfahren nicht anzusetzender Einnahmen und Ausgaben.

Wie hoch ist der Kirchensteuersatz in Deutschland? Gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern?

Die Kirchensteuer bzw. der Satz ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In manchen fallen 8 % an, in anderen 9 %. Berechnungsgrundlage ist die Lohnsteuer bzw. die Einkommensteuer bei Selbstständigen.

Der Steuersatz der Kirchensteuer beläuft sich in Deutschland auf folgende Prozent:

  • in Bayern und Baden-Württemberg: 8 %
  • in allen anderen Bundesländern: 9 %

Was ist die Körperschaftsteuer? Wie hoch ist der Körperschaftsteuersatz?

Was ist die Körperschaftsteuer? Was ist die Bemessungsgrundlage?

Die Körperschaftsteuer ist die „Einkommensteuer der Körperschaften”.  Insbesondere Kapitalgesellschaften mit Sitz oder Geschäftsleitung im Inland sind unbeschränkt steuerpflichtig. Dabei erstreckt sich die Steuerpflicht auf sämtliche Einkünfte, soweit nicht in einem Doppelbesteuerungsabkommen etwas anderes bestimmt ist. Bemessungsgrundlage für die Körperschaftsteuer ist das zu versteuernde Einkommen , das nach den Vorschriften des EStG, der EStDV und des KStG zu ermitteln ist.

Wie hoch ist der Steuersatz der Körperschaftsteuer?

Seit dem Veranlagungszeitraum 2008 beträgt die Tarifbelastung bei der Körperschaftsteuer 15 v.H. (§ 23 KStG)